Herdförmige Alopezie des Capillitiums

Matilde Iorizzo (1,) Davide Donghi (2), Werner Kempf (3)

(1) Private Hautarztpraxis, Bellinzona, Schweiz
(2) Private Hautarztpraxis, Centro Medico Bellinzona, Bellinzona, Schweiz
(3) Kempf und Pfaltz Histologische Diagnostik, 

Verlauf
Eine 68-jährige Frau wurde uns zugewiesen mit herdförmiger Alopezie des Capillitiums, begleitet von erythematösen, infiltrierten Plaques mit reichlich Milien, Komedonen und Zysten, hauptsächlich um und hinter den Ohren sowie okzipital (Abbildung 1a, b). Vereinzelte kleine erythematöse Plaques waren auch am Abdomen zu finden. Dermatoskopisch zeigten die Alopezieherde folgende Merkmale: Vorhandene, aber erweiterte Follikelöffnungen, gefüllt mit sebokeratotischem Material und mit weißlichem Hof (Abbildung 1c) sowie gerötete, erweiterte Follikel, haarlos oder mit abgebrochenem Haar oder mit Pili torti (Abbildung 1d). Polymorphe Blutgefäße waren in den erythematoekzematösen Arealen ersichtlich. Zwei Stanzbiopsien
wurden durchgeführt.

Beide Proben zeigten ähnliche Befunde (Abbildung 2a–c): Zystisch erweiterte komedoartige Haarfollikel, mit einem eher lymphozytischen periadnexiellen Infiltrat mit Exozytose
von Lymphozyten in den Follikelepithel mit fokal angedeuteter Vakuolisierung der follikulären Junktionszone. Die Lymphozyten zeigten chromatindichte Kerne, einige mit leichten Atypien. Der Anteil von Eosinophilen und Plasmazellen im Infiltrat war nicht relevant erhöht. Die Immunhistochemie zeigte eine Prädominanz von CD4-positiven versus CD8-positiven Lymphozyten. Die molekulare Untersuchung mittels multiplex-PCR und BIOMED-2 Primers ergab ein monoklonales Rearrangement von T-Zell-Rezeptor-gamma-Genen.

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