Wie funktioniert das neue eLogbuch
13. Oktober 2021
Wie funktioniert eigentlich das neue eLogbuch der Ärztekammer?
Ja, wie funktioniert eigentlich das neue eLogbuch der Ärztekammer? Im Rahmen meiner Weiterbildung beantragte ich zunächst einen Zugang für das Portal meiner Ärztekammer. Nächster Schritt: Auswählen des Fachgebiets: Haut- und Geschlechtskrankheiten. Für mich gilt die Weiterbildungsordnung 2020. Das Portal der Ärztekammer Nordrhein bietet zusätzlich zum eLogbuch auch Informationen zur aktuellen Weiterbildungsordnung.
Klicke ich nun auf „eLogbuch“ so erscheint zum einen das eLogbuch meines Fachbereiches, als auch die Logbücher für die von mir gewählten Zusatzbezeichnungen. Generell ist hier wichtig zu wissen, dass Zusatzbezeichnungen erst ab der zweiten Hälfte der absolvierten Weiterbildungszeit begonnen werden dürfen. Nachvollziehen kann ich diese Regelung nicht – sind doch alle zu absolvierenden Kurse im Rahmen des Erwerbs jedweder Zusatzbezeichnung an eine Leistungsüberprüfung gekoppelt. Nun denn. Einpflegen kann ich meine Wunsch Zusatz-Weiterbildungen zu jedem Zeitpunkt. Interessant finde ich dies insofern, als dass mir nun die verschiedenen Kognitiven-, Methodenkompetenzen und Handlungskompetenzen recht strukturiert aufgezeigt werden. Ich starte am liebsten mit einer Art Überblick in ein neues Projekt. Das kann das eLogbuch Portal in jedem Fall leisten.
Falls nicht die gesamte Weiterbildungszeit an einer Weiterbildungsstätte absolviert wird, können die entsprechenden Abschnitte direkt zu Beginn eingepflegt werden – selbes gilt für die Weiterbildungsgespräche. Diese sollen inklusive Datum, Angabe des Weiterbildungsbefugten und Gesprächsinhalt vermerkt werden.
Zurück jedoch zur regulären Facharztweiterbildung. Die Weiterbildung gliedert sich prinzipiell in Allgemeine und Spezifische Inhalte. Individuelle Inhalte können in der Rubrik „Weitere Inhalte, die über die Anforderungen der Weiterbildungsordnung hinausgehen“ aufgeführt werden. Innerhalb dieser drei Kategorien werden die erworbenen Fähigkeiten in „Kenntnisse“ sowie „Erfahrungen und Fertigkeiten“ aufgeteilt. Die jeweiligen Kompetenzniveaus „benennen und beschreiben“, „systematisch einordnen und erklären“, „unter Anleitung durchführen“, „selbstverantwortlich durchführen“ werden ebenso abgebildet wie die geleisteten Umfänge „Nachgewiesene Zahlen/Richtzahlen“ und an eine Art Sollwert gemessen.
Soweit zur Theorie – aber wie sieht es in der Praxis aus?
Mein aktueller Stand ist, dass viele Weiterbilder sich erheblich am neuen eLogbuch stören, da dieses doch durch die detaillierte Aufschlüsselung der einzelnen Inhalte und ihrer Kompetenzniveaus mit einer horrenden Anzahl an Klicks einhergeht – sowohl auf Seiten der Assistenzärzt:innen, als auch der Weiterbildungsberechtigten. Diese kosten viel Zeit; Zeit, die im klinischen Alltag ohnehin an allen Ecken fehlt.
Ich persönlich handhabe es aktuell so: Alle 12 Monate pflege ich meinen aktuellen Weiterbildungsstand in das eLogbuch ein. Diesen Status Quo drucke ich aus und lasse ihn mir gegenzeichnen – im Anschluss lade ich ihn dann online hoch.
Die Frage, die sich mir nun stellt, ist: „Wie fördert das eLogbuch die Qualität meiner Weiterbildung?“
Dies sollte ja nun im besten Fall mit eines der Ziele der Ersteller des Logbuches sein!? Die Tatsache, dass durch das oben erwähnte Prozedere des Ausdruckens, Unterschreiben und Scannen lassen, zumindest die Klickerei auf die Hälfte reduziert werden kann, ermöglicht es mir doppelt so viel reine Gesprächszeit mit meinem Weiterbildungsbefugten produktiv zu nutzen. Analoge Gesprächszeit ist sowohl in unserem überfrachteten Klinikalltag als auch in der - vor allem im Zuge der Pandemie - immer weiter digitalisierten Welt immer mehr eine Rarität geworden.
Ich wünsche mir eine Überarbeitung des eLogbuchs hin zu mehr Benutzerfreundlichkeit. Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen gibt es für uns Ärzt:innen vor allem im Bereich der Dokumentation ja schon zur Genüge.
Wie erlebt Ihr die Handhabung des eLogbuchs in Eurem Alltag? Schreibt mir!
Eure Regina