Extrakorporale Photopherese

S2k-Leitlinie

S2k-Leitlinie Extrakorporale Photopherese (ECP)

Die bisher auf einem Expertenkonsens (S1-Niveau) basierende Leitlinie Extrakorporale Photopherese erfuhr jüngst ein Upgrade auf ein S2k-Niveau unter Beteiligung der Fachgesellschaften, für die die Photopherese ein relevantes Behandlungsverfahren darstellt. Zudem erfolgte ein ausführliches Update der Leitlinie unter vollständiger Überarbeitung aller Kapitel und Ergänzung des Kapitels „Graft versus Host-Erkrankung (GvHD)“. Neu eingefügt wurden das Kapitel „Besonderheiten für pädiatrische Patient*innen“ in der Indikation GvHD und „ECP nach Organtransplantation“.

Seit der ursprünglichen Zulassung der ECP für die Behandlung des kutanen T-Zell-Lymphoms (CTCL) erfolgte eine zunehmende Erweiterung des Indikationsspektrums. Dies betrifft wesentlich die Behandlung der akuten und chronischen Graft versus Host-Erkrankung, der Abstoßungsreaktion nach Organtransplantation (insbesondere nach Herz- und Lungentransplantation) und der systemischen Sklerose. Zusätzlich findet die ECP Anwendung bei bullösen Autoimmundermatosen, dem erosiven Lichen mucosae und in Einzelfällen bei der atopischen Dermatitis. Die vorliegende Leitlinie gibt Empfehlungen zur Anwendung der ECP bei diesen Indikationen, wobei zu beachten ist, dass der Einsatz der ECP außerhalb der Behandlung des CTCL einen off-label use darstellt.

In Einzelfallberichten wurde die ECP zur Nebenwirkungsbehandlung immunvermittelter Organtoxizität nach Checkpointinhibitortherapie bei Patient*innen mit metastasierten Melanom eingesetzt. Diesbezüglich sieht die Leitliniengruppe eindeutigen Bedarf an Studien.

Zudem wissenswert ist, dass es unter der generell nebenwirkungsarmen ECP-Behandlung nicht zu einer allgemeinen Immunsuppression kommt und Patient*innen im Vergleich zu Gesunden kein höheres Risiko für opportunistische Infektionen oder Neoplasien haben, woraus sich auch ergibt, dass sich die ECP sehr gut als eine Therapiesäule im Rahmen von Kombinationen mit zahlreichen zusätzlichen Medikamenten anbietet.

Zur raschen Orientierung für den Leser befindet sich im Anhang der Leitlinie eine tabellarische Zusammenfassung der Empfehlungen zur Anwendung der ECP bei verschiedenen Indikationen. Darüber hinaus ist der Leitlinie eine Musteraufklärung angehängt.

https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/013-072.html