WBA Umfrage 2018
31. Mai 2018
Um unsere neu gegründete Fachgruppe WBA auf die Bedürfnisse der Weiterbildungsassistenten in der Dermatologie perfekt auszurichten, war die erste „Amtshandlung“ eine Umfrage zur aktuellen Situation und allgemeinen Wahrnehmungen junger Dermatologen.
Zu den folgenden Hauptaussagen, die wir aus den Ergebnissen entnehmen konnten, gibt es durch einen Klick auf das jeweilige Thema weiterführende Umfrageergebnisse und Auswertungen:
So hat uns beispielsweise interessiert, in welchen Arbeitszeitmodellen junge Dermatologen derzeit tätig sind. Hier konnten wir feststellen, dass der Trend zur Teilzeit in der Ärzteschaft allgemein seit Jahren ungebrochen ist und sich in aktuell einem Viertel aller Befragten aus unserer Umfrage wiederspiegelt. Es wundert demnach auch nicht, dass auch der Anteil von Frauen in diesem Berufsfeld steigt, für die ja Teilzeitmodelle beispielsweise vor dem Hintergrund der Vereinbarkeit von Familie und Beruf extrem wichtig sind. So setzte sich die Teilnehmerschaft unserer Umfrage entsprechend aus etwa drei Vierteln Frauen und einem Viertel Männern zusammen. Für die Arbeitgeber bedeutet dies ganz klar, dass sie sich auf flexiblere Arbeitsverhältnisse einstellen müssen, um die Medizin im Allgemeinen und die Dermatologie im Speziellen attraktiv für junge Menschen zu machen.
Wo haben wir die Teilnehmer unserer Umfrage so angetroffen? Die Mehrheit befindet sich mit einem Anteil von 24 % im 2. und 23 % im 3. Weiterbildungsjahr. Die meisten der Befragten WBA arbeiten dabei in der Stadt (93 %) und etwa 7 % auf dem Land. Aufgeteilt zwischen Klinik und Praxis hält es sich mit 51 % zu 42 % fast die Waage, 7 % der Befragten sind derzeit in einem MVZ beschäftigt. Das bedeutet, die Praxis wird für WBA immer interessanter!
Die Fachverbände leisten seit Jahren wichtige Arbeit, um den Einstieg in den Beruf für junge Dermatologen bestmöglich zu unterstützen. Hierbei werden der BVDD mit seiner AG JuDerm und auch die DDG mit dem Forum Nachwuchsförderung immernoch ungenügend stark wahrgenommen. Nur die Hälfte der Befragten sah sich durch den BVDD ausreichend repräsentiert, während nur etwa ein Viertel der Umfrageteilnehmer die Vertretung durch die DDG als ausreichend ansieht.
Apropos Wahrnehmung ... Wir sehen uns nach dieser Umfrage bestätigt in der Strategie, ein Umfangreiches Webangebot zu gestalten und dennoch andere Kommunikationskanäle nicht außer Acht zu lassen. Wer JuDerm bereits kannte, der ist neben dem direkten Kontakt durch den BVDD in den meisten Fällen über das Internet auf uns aufmerksam geworden, gefolgt von Erzählungen durch Kollegen, Anzeigen in Fachzeitschriften und sonstige Gelegenheiten. „Multichannel“ heißt das Zauberwort – Fish were the fish are!
Eine Umfrage an die Dermatologen der Zukunft muss sich natürlich auch mit Themen der Zukunft befassen. Die Telemedizin ist hier bereits in aller Munde, vor allem leider auch, weil es immer noch große Probleme mit der Telematikinfrastruktur und dem für die Nutzung benötigten Konnektor gibt. Ein Pilotprojekt in Baden Würtemberg zeigt übrigens, die Telemedizin umgesetzt werden kann: Hier bildet man die Fernbehandlung ohne Konsultation mit DocDirect ab. In unserer Umfrage freut sich dennoch nur etwa die Hälfte der Befragten auf diese technische Ausweitung ärtztlicher Leistungen, was auch laut einer Umfrage des Hartmannbundes bestätigt wird – hier sprechen sich ca. 60 % über alle Altersklassen (auch junge Ärzte - hier ca. 58 %) gegen die Lockerung des Fernbehandlungsverbotes aus.
Die Skepsis virtuellen Konsultationen gegenüber verwundert neben den technischen Schwierigkeiten auch dann nicht, wenn man sich das generelle Kommunikationsverhalten der jungen Dermatologen aus der Umfrage anschaut: 91 % bevorzugen auch in der Kommunikation untereinander nach wie vor das persönliche Gespräch – auch via Telefon (73 %). Nur etwa die Hälfte nutzt E-Mail oder Messenger für den kollegialen Austausch. Grundsätzlich sehen dennoch 82 % unserer Befragten eine vermehrte Digitalisierung als Arbeitsentlastung.
Und wenn wir schon bei einer so guten Wahrnehmung in unserer Zielgruppe angekommen sind, wollen wir uns auch mit deren Wünschen befassen. So treffen wir mit unserem aktuellen Workshop-Angebot „Fit für die Praxis“ schon fast den Nagel auf den Kopf, denn die an uns gerichteten Wünsche Dermatoskopie Kurse, Kurse in operativer Dermatologie, Abrechnungsseminare, Praxismanagement-Kurse, Niederlassungsseminare und Kommunikationskurse erfüllen wir damit bereits. Weitere Wunschthemen wie die Bildung einer Lernplattform für angehende Fachärzte (Prüfungsvorbereitung), regelmäßige Updates von aktuellen berufspolitischen Themen sowie Fortbildungen zu Tumortherapien und Systemtherapien haben wir fest auf unserer Agenda eingetragen. In dieser Thematik gab es noch eine interessanten Auffälligkeit: das leidige Thema lokaler Angebote. So wurden sowohl mehr lokale Fortbildungsangebote, als auch Formate gewünscht, die vom heimischen Computer in Form von Webinaren oder Aufzeichnungen nutzbar sind. Letzteres haben wir sowieso schon als Trend erkannt und hier bereits ein spannendes Format in Planung. Stay tuned ;-)
Abschließend bleibt festzustellen, dass es nur bedingt Ambitionen gibt, sich den genannten Unzufriedenheiten und deren Gründen auf berufspolitischem Wege zu widmen. Gerade 7 % der Befragten können sich ein berufspolitisches Engagement in der Zukunft vorstellen.
Die Umfrage wurde für Euch von Dorit und Max durchgeführt und ausgewertet!
Dr. Dorit Düker
Dorit ist WBA im 2.Weiterbildungsjahr und aktuell tätig in einer dermatologischen Praxis in Bernau. Spätestens ab dem 2. Klinischen Semester, als Derma an der Charitè gelehrt wurde, war Ihr klar, dass es in die Dermatologie gehen sollte. Zu diesem Zeitpunkt begann sie dementsprechend auch mit ihrer Doktorarbeit im selbigen Fach.
Dorit sagt: „Dermatologie ist ein hochinteressantes Fach, durchaus interdisziplinär, die Patienten reichen von jung bis alt. Besonders toll finde ich, dass sowohl konservative als auch operative Tätigkeit möglich ist.“
Seit 4 Jahren ist Dorit zudem aktives JuDerm-Mitglied (seit 2017 Leiterin der Fachgruppe WBA), da sie gern aktiv mitgestalten wollte und zu wenig Repräsentanz von WBAs in Fachgesellschaften, Ärztekammern etc. sah.
Für sie ist JuDerm ein Vorreiter in der Nachwuchsarbeit: jung, dynamisch, interessiert, aufgeschlossen.
Dorit ist verheiratet und hat 2 Kinder.
Max Tischler
Max befindet sich aktuell im 3. Weiterbildungsjahr Dermatologie an der Hautklinik des Klinikums Lüdenscheid, vorher war er bereits 1 Jahr in der Allgemeinchirurgie in einer Schweizer Klinik tätig.
Sein Wunsch, in die Dermatologie zu wechseln entstand nach Famulaturen in der Hochgebirgsklinik Davos, sowie im PJ am USZ in Zürich.
Max sagt: „Dermatologie ist für mich die perfekte Fachrichtung mit ambulanter wie stationärer Tätigkeit und um mit jungen wie alten Patienten und konservativen wie operativen Therapien zu arbeiten.“
Max gehört seit einem Jahr zum Team von JuDerm. Er sah zu wenig Vertreter der „jungen“ Ärztegeneration in Kammern und Entscheidungsgremien der Fachgesellschaften und wollte sich daher aktiver auch in Entscheidungsgremien einbringen. JuDerm stellte sich hierbei für ihn als passender Weg heraus. Seit 10/2017 ist Max zudem Schriftführer beim „Deutschen Facharztverband e.V.“