Kennzeichen bitte: HKS 01745

Was das EKG für die Kardiologie ist, ist das Hautkrebsscreening (HKS im Folgenden genannt) für uns Dermatologen. Quasi ein Qualitätsmerkmal, unser „Aushängeschild“. 

Wenn wir etwas aus dem Effeff können sollten, dann das HKS. Und ähnlich dem FF (ex forma, ex functione), so müssen wir einen Nävus nicht nur der Fom nach beschreiben können, sondern auch die Bedeutung und Prognose herleiten können. 

Dabei soll das Screening möglichst die frühzeitige Erkennung von Hautkrebs, insbesondere von Malignen Melanomen (MM), Plattenepithelkarzinomen (PEK) und Basalzellkarzinomen (BZK) gewährleisten. Denn eine frühzeitige Diagnose kann die Heilungschancen erheblich verbessern und die Sterblichkeitsrate senken.  

Das Screening ist ein Teil der Sekundärprävention und trägt damit zu Reduzierung der Hautkrebsinzidenz bei. Es identifiziert Risikopatienten und weist diese auf Vorsorgemaßnahmen hin. Nicht nur Dermatologen können hier tätig werden, sondern auch Hausärzte sind angeleitet, einen Nävus genauer zu untersuchen. Das Auflichtmikroskop bleibt dabei das diagnostische Hilfsgerät Nummer 1! 

Damit diese Untersuchung nach einheitlichen Standards erfolgt und eine gewisse gleichbleibende Qualität gewährleistet wird, wurde das Fortbildungsprogramm Hautkrebsscreening vom Deutschen Ärzteverlag konzipiert. Hier werden nicht nur Inhalte vermittelt und „am Modell gelernt“, sondern der Kurs ist auch obligat, möchte man das HKS in seiner Ambulanz anbieten. Das Screening ist eine Krankenkassenleistung, die von der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) ab einem Alter von 35 Jahren alle zwei Jahre bezahlt wird. Mehr und mehr Krankenkassen übernehmen sogar schon ein HKS ab 18 Jahren. Damit ist das HKS eine wichtige Einnahmequelle für Dermatologen! Und damit es abgerechnet werden kann, wird die Ziffer 01745 codiert (hätten wir das auch geklärt).  

Im HKS Kurs, der alljährlich oft in Anbindung an Kongresse oder Seminare angeboten wird, werden medizinische Inhalte zu den drei größten Entitäten BZK, PEK oder MM genauso gelehrt, wie epidemiologische Kenngrößen und Präventivmaßnahmen. Ein jeder ambitionierte Dermatologe fühlt sich hier oft an die Auflichtkurse bei Dr. Kreusch oder Blum (die wir auch bei Juderm anbieten) erinnert. Analog Ihrer Empfehlung bietet sich ein diagnostisches Vorgehen zur Einteilung melanozytärer Hauttumoren nach Ihrer Dignität an. Was für den Laien die ABCD Regel ist, sind bei den beiden „Auflicht-Göttern“ Pigmentnetze, stahlblaue Areale oder Pseudohornzysten. Damit die Spannung bleibt wird nur so viel geteasert: Auflichtmikroskopie macht Spaß und lädt zum Entdecken ein. Wenn man einen Algorithmus vor dem inneren Auge hat (und diesen auch anwendet). Und genau einen solchen Algorithmus und Sicherheit bei der Beurteilung auflichtdermatoskopischer Bilder vermittelt der 01745 Kurs. Damit nach dem HKS nicht zwangsläufig eine feste Diagnose steht, aber zumindest eine Probenentnahme begründet werden kann! 

Quelle:  

hautkrebs-screening.aerzteverlag.de 

www.kbv.de/tools/ebm/html/01745_2901073974387735564612.html 

S3-Leitlinie Prävention von Hautkrebs Version 2.1 – September 2021 AWMF-Registernummer: 032/052OL  

Links:  

www.juderm.de/fortbildung/fit-fuer-die-praxis/termine/2024/spot-on-auflichtmikroskopie-und-dermatoskopie.html