S2k-Leitlinie Rosazea

S2k-Leitlinie

S2k-Leitlinie Rosazea

Die Leitlinie zur Rosazea wurde aktualisiert und von S1 auf S2k Niveau geupgradet. Bei der Rosazea handelt es sich um eine häufige, chronisch-entzündliche Hauterkrankung, welche meist das Gesicht betrifft. Der Verlauf der Rosazea ist initial durch rezidivierende Erytheme, Teleangiektasien sowie  Flushing gekennzeichnet. Später überwiegt die entzündliche Komponente, wobei es zu persistierenden Erythemen mit follikulären Papeln, Papulopusteln und Pusteln kommt. Die Bildung von Phymen, welche meist an den Akren auftreten, stellen die schwerste Ausprägung dar.

Die Expert*innen empfehlen Rosazea Patient*innen allgemeine Maßnahmen wie das Meiden individueller Provokationsfaktoren und das Meiden gefäßerweiternder Lebensmittel (z.B. Alkohol, heiße oder scharfe Speisen). Zudem sollen betroffene Regionen (z.B. Haut, Augen) vor UV-Exposition geschützt werden. Zur topischen Therapie der Rosazea werden die Wirkstoffe Metronidazol, Azelainsäure oder Ivermectin empfohlen.  Zur symptomatischen Behandlung persistierender zentrofazialer Erytheme wird von den Expert*innen eine Empfehlung für den topischen Vasokonstriktor Brimonidin ausgesprochen. Alternativ kann der, in Deutschland nicht zugelassene, Wirkstoff Oxymetazolin angeboten werden.

Bei therapieresistenten sowie bei schweren Formen der Rosacea papulopustulosa empfehlen die Autor*innen eine systemische Therapie. Hierfür wird als Präparat der 1. Wahl niedrigdosiertes Doxycyclin aufgeführt. Alternativ kann niedrigdosiertes Isotretinoin (0,1-0,3 mg / kg KG) empfohlen werden. Eine Systemtherapie mit Carvedilol kann bei persistierenden Erythem und Flush-Symptomatik erwogen werden.  

Als ergänzende Therapieoption oder Therapiealternative kann Patient*innen mit Rosazea-bedingten Teleangiektasien und Erythemen eine Lasertherapie oder eine Therapie mit einer intensiven gepulsten Lichtquelle (IPL) angeboten werden. Ablative Laserbehandlungen, Dermabrasion oder Dermashaving können zur Behandlung von Phymen eingesetzt werden.

Bei der okulären Rosazea halten die Autor*innen fest, dass die Behandlung dieser abhängig vom Schweregrad der ophthalmologischen Ausprägung getroffen werden sollte und von der Hautbeteiligung unabhängig ist. Als allgemeine Maßnahme wird eine Lidrandhygiene empfohlen. Zur topischen Behandlung können Ciclosporin Augentropfen, Azithromycin, Ivermectin oder Metronidazol empfohlen werden. Zur systemischen Therapie können Doxycyclin, Azithromycin oder andere Makrolide empfohlen werden. Alternativ kann systemisches Ivermectin eingesetzt werden.

https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/013-065.html