FoBiWo: Fortbildungswoche für Dermatologie und Venerologie 2024

Auch dieses Jahr durfte ich an der FoBiWo, der Fortbildungswoche der Uni München, teilnehmen. Die Fortbildungswoche für praktische Dermatologie und Venerologie 2024 fand vom 8. bis 12. Juli in München statt. 

Da ich für den Zeitraum von Montag bis Mittwoch freigestellt werden konnte, habe ich mich dieses Jahr besonders auf die Teilnahme der Kurse gefreut. Hier möchte ich euch heute den Laserschutzkurs, sowie den Kurs „DDA Update Wundmanagement, Teil I“ vorstellen.  

 

Der Laserschutzkurs fand im Großen Hörsaal der Klinik statt und ist anrechenbar für das DDA Zertifikat in Dermatologischer Lasertherapie. Die Kursleiterinnen waren Daniela Hartmann, Anne Görtler, Marlene Seegräber und Stephanie Steckmeier, alle aus der Uniklinik München. 

 

Der Kurs begann um 10:00 Uhr mit einer Einführung in die physikalischen Grundlagen und Eigenschaften der Laserstrahlung. Wir lernten die Prinzipien und Eigenschaften eines Lasers sowie die verschiedenen Laserarten und Strahlführungssysteme kennen. Diese Einheit wurde von Dr. Klaus Bescherer-Nachtmann geleitet. Nach einer kurzen Pause wurde die biologische Wirkung von Laserstrahlung behandelt. Hierbei wurden die für die Behandlung wichtigen Faktoren, die Wirkmechanismen der Laserstrahlung, die Gefahren für Augen und Haut sowie die indirekten Auswirkungen der Laserstrahlung erläutert. Auch die Expositionsdauer und deren Grenzwerte sowie die Bedeutung der verschiedenen Laserklassen wurden besprochen.  

 

Nach der Mittagspause folgte ein Abschnitt zur Lasersicherheit und zum Schutz vor Laserstrahlung. Die Themen umfassten substitutionelle, technische, organisatorische und persönliche Schutzmaßnahmen gemäß dem STOP-Prinzip, die Grundlagen der Gefährdungsbeurteilung und die Rolle des Laserschutzbeauftragten (LSB), einschließlich seiner Bestellung, Aufgaben und Verantwortlichkeiten. Darüber hinaus wurden Checklisten, Dokumentation und die Unterweisung der Mitarbeiter sowie die rechtlichen Grundlagen und technischen Regeln, einschließlich der relevanten Gesetze, Verordnungen, Normen und Regelwerke, besprochen. Anschließend fand eine Prüfung statt, in der das erworbene Wissen mittels 38 Multiple-Choice-Fragen überprüft wurde. 

 

Nach einer weiteren Pause präsentierten die Kursleiterinnen Daniela Hartmann, Anne Görtler, Marlene Seegräber und Stephanie Steckmeier ab 16:15 Uhr praxisnahe Beispiele von dermatologischen Anwendungen der Lasertherapie mittels mitgebrachtem Videomaterial.  

 

Als befähigte Person für Laserschutz haben wir mehrere Berechtigungen und Verantwortlichkeiten. Diese umfassen die sichere Bedienung von Lasergeräten zur Durchführung verschiedenster dermatologischer Behandlungen. Wir sind für den Schutz der Patienten vor den Gefahren der Laserstrahlung verantwortlich, einschließlich der korrekten Anwendung der Geräte und Überwachung der Expositionszeiten. Zudem stellen wir sicher, dass alle notwendigen technischen und organisatorischen Schutzmaßnahmen vorhanden und korrekt umgesetzt werden, und führen regelmäßige Gefährdungsbeurteilungen durch. Als Laserschutzbeauftragter schulen wir das Personal regelmäßig und sorgen für umfassende Dokumentation und Aufzeichnungen der Laserbehandlungen und Schutzmaßnahmen. Wir tragen die rechtliche Verantwortung für die Einhaltung aller gesetzlichen Vorschriften und Normen im Umgang mit Lasergeräten. Diese Maßnahmen gewährleisten die Sicherheit und Wirksamkeit von Laserbehandlungen und schützen sowohl Patienten als auch Personal vor möglichen  Gefahren der Laserstrahlung. 

 

Nun zum DDA Update „Wundmanagement“: 

Der erste Teil des DDA Update Wundmanagements fand am Dienstag, den 09. Juli 2024, ebenfalls im Großen Hörsaal der Klinik statt. Der Kurs wurde von Joachim Dissemond aus Essen. Der zweite Teil ist im Rahmen der DDG Tagung kommendes Jahr belegbar. 

 

Das Programm begann mit einem Vortrag über die Grundlagen der Wundheilung. Im Anschluss referierte Regina Renner über die Chronische venöse Insuffizienz (CVI). Nach einer kurzen Pause sprach Ingo Stoffels über die periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK). Darauf folgte ein Vortrag von Sigrid Karrer aus Regensburg über das Diabetische Fußsyndrom (DFS) und das diabetische Fußulkus (DFU). 

 

Nach der Mittagspause ging es mit einem Vortrag über Dekubitus weiter und anschließend mit einem Vortrag über seltene Ursachen chronischer Wunden weiter. Nach einer Kaffeepause folgte ein spannender Beitrag über Kontaktsensibilisierungen und Wundtherapie. Regina Renner beleuchtete um 16:00 Uhr das Thema Ernährung und Wundheilung. Der Tag endete um 16:30 Uhr mit einem Vortrag von Ingo Stoffels über Wunddokumentation. 

Ohne Zweifel sind die oben genannten Themen relevant für das Verständnis chronischer Wunden. Ich persönlich bin jedoch deutlich gespannter auf den zweiten Teil dieses Kursus, da dieser die konkrete Versorgung chronischer Wunden thematisiert. Dennoch war dieser Kursteil gut geeignet, um bereits erworbenes Wissen erneut zu rekapitulieren.   

Neu für mich war jedoch der Stellenwert von Spesolimab in der Behandlung des  Pyoderma gangraenosum: In klinischen Studien konnte eine schnelle und signifikante Verbesserung der Symptome bei Patienten mit Pyoderma gangraenosum unter Therapie mit Spesolimab gezeigt werden. Insbesondere wurden schnelle Heilungsraten und eine Reduktion der Schmerzen und Entzündungen beobachtet. Diese positiven Effekte werden der gezielten Hemmung des Interleukin-36-Signalwegs zugeschrieben, der eine zentrale Rolle in der Pathogenese dieser Erkrankung spielt. 

Nun, was kann ich morgen an meinem Patienten schon anwenden? Und was kann ich übermorgen an neuen Therapiemöglichkeiten erwarten?  

Die Fortbildungswoche legt großen Wert auf Interaktivität und Praxisnähe, weshalb viele Kurse als Hands-On Workshops konzipiert sind. Dies ermöglicht es uns, das Gelernte direkt unter Anleitung erfahrener Experten anzuwenden. Hierzu gehören spezialisierte Kurse in Dermatopathologie, ästhetischer Dermatologie, Phlebologie und Dermatoskopie. Die Workshops bieten uns so die Möglichkeit, praktische Fähigkeiten zu erwerben und uns mit den neuesten Entwicklungen und Technologien vertraut zu machen. 

Habt ihr auch Kurse, Hands-On-Workshops und Sitzungen auf der FOBI besucht? Ich bin gespannt auf Eure Insights in den Kommentaren! 

 

Referenzen: 

fortbildungswoche.de 

docs.google.com/viewerng/viewer=https://fortbildungswoche.de/inhalt/uploads/2024/07/FOBI24-Programm-Final.pdf