Lupus erythematodes
17. November 2020
S2k-Leitlinie Diagnostik und Therapie des kutanen Lupus erythematodes
Aufbauend auf der deutschen S1-Leitlinie und der europäischen S2k-Leitlinie wurde eine S2k-Leitlinie zu Diagnostik und Therapie des kutanen Lupus erythematodes erstellt.
Die Diagnostik des CLE sollte auf Grundlage der klinischen und histologischen Befunde der Patient*innen erfolgen. Um die klinische Diagnose zu bestätigen, wird eine Biopsie idealerweise aus einer aktiven und nicht vortherapierten Läsion zur histologischen Sicherung empfohlen. In differentialdiagnostisch schwierigen Fällen kann die Durchführung einer direkten Immunfluoreszenz und einer standardisierten Photoprovokation empfohlen werden.
Neben textilem Lichtschutz wird die konsequente Anwendung von Lichtschutzpräparaten an sonnenexponierten Stellen sowie eine absolute Nikotinkarenz empfohlen.
Neben präventiven Maßnahmen wird bei lokal begrenzten Hautmanifestationen zunächst eine topische Therapie (Kortikosteroide, Calcineurininhibitoren) und bei unzureichendem Ansprechen eine Ergänzung um Hydroxychloroquin oder Chloroquin empfohlen. Bei schweren und ausgeprägten Hautmanfestationen wird als Erstlinientherapie eine Kombination aus topischer Therapie, Hydroxychloroquin oder Chloroquin und systemischen Kortikosteroiden empfohlen. Als Zweitlinientherapie können bei partiellem Ansprechen Methotrexat (MTX), Retinoide und Dapson (jeweils zu der bestehenden Therapie mit Hydroxychloroquin / Chloroquin) ergänzt werden.
Bei aktiver Erkrankung während der Schwangerschaft oder Stillzeit wird Hydroxychloroquin in der Erstlinientherapie des CLE empfohlen. Eine bestehende Hydroxychloroquin Therapie sollte in der Schwangerschaft fortgeführt werden. Es kann eine Bevorzugung nicht-hormoneller Kontrazeption sowie alternativ Gestagene empfohlen werden. Außerdem kann eine orale Kontrazeption mit einer Östrogen-Gestagen-Kombination bei Frauen mit inaktivem oder stabilem Lupus erythematodes ohne anti-Phospholipidantikörper erwogen werden.