Diagnose
31. Juli 2017
Idiopathische eruptive makuläre Hyperpigmentierung
Diskussion
Wie in den meisten dieser Fälle üblich, war es zur Diagnosestellung notwendig, eine Reihe klinischer Differenzialdiagnosen auszuschließen. Ein Arzneimittelexanthem und eine postentzündliche Hyperpigmentierung konnten anamnestisch zuverlässig ausgeschlossen werden. Nicht sicher auszuschließen hingegen war eine vom Patienten unbemerkte, subklinisch verlaufende entzündliche Reaktion als Ursache der Erkrankung. Gegen eine Mastozytose sprachen der fehlende Juckreiz und das fehlende Darier-Zeichen. Das Fehlen einer Entzündung und/oder Juckreiz, bevor die Flecken erschienen, machte ebenso wie die Tatsache, dass das Verteilungsmuster weder den Spalt- noch den Blaschko-Linien folgte, die Diagnose Lichen ruber und Erythema dyschromicum perstans (EDP) unwahrscheinlich. Es wurde u. a. postuliert, dass es sich bei der IEMP um eine Variante des EDP handelt, diese Ansicht wurde jedoch nicht allgemein akzeptiert. EDP entwickelt sich graduell symmetrisch und betrifft vor allem Erwachsene der Hauttypen III–IV, was in unserem Fall nicht zutraf. Die Lokalisation der Flecken war nicht typisch für eine Acanthosis nigricans, die hauptsächlich an den Beugeseiten der Extremitäten und am Hals auftritt. Sowohl eine familiäre Acanthosis nigricans als auch eine entsprechende endokrinologische Disposition (z. B. Diabetes mellitus oder Adipositas) konnten anamnestisch und klinisch ausgeschlossen werden. Die nicht konfluierenden, komplett asymmetrischen und nicht retikulären Maculae sprachen gegen die Diagnose einer konfluierenden retikulären Papillomatose (Morbus Gougerot-Carteaud).
Aufgrund der stattgefundenen antimykotischen Therapie, war eine Evaluation auf dermale Mykosen nicht sinnvoll. Die wesentlichen histopathologischen Merkmale in unserem Fall waren eine Papillomatose mit basaler Hyperpigmentierung und begleitender Hyperkeratose ohne Entzündungszeichen (Abbildung 2). Während es sich bei der pigmentierten Papillomatose und dem Fehlen entzündlicher Infiltrate um wesentliche und konstante Merkmale der Erkrankung handelt, scheinen sowohl hyperkeratotische [1, 7, 9] als auch nicht-hyperkeratotische Formen [2–5, 10] zu existieren, wobei letztere häufiger vorkommen.
Interessenkonflikt
Keiner.
Literatur
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9 Joshi R, Palwade PK. Idiopathic eruptive macular pigmentation or acanthosisnigricans? Indian J Dermatol Venereol Leprol 2010; 76(5): 591.
10 Jang KA, Choi JH, Sung KS et al. Idiopathic eruptive macular pigmentation: report of 10 cases. J Am AcadDermatol 2001; 44(2 Suppl): 351–3.
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