Persistier. Mundschleimhautverändg. bei einem 7-Jährigen
27. Januar 2023
Julie Claude Schroeder (1), Niko Lorenzen (2), Regina Fölster-Holst (1)
1) Dermatologie und Venerologie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein Campus Kiel
2) Kinder- und Jugendmedizin, Städtisches Krankenhaus Kiel
ANAMNESE
Ein 7-jähriger Junge stellte sich mit persistierenden Mundwinkelrhagaden sowie einer Verdickung des Zahnfleisches und der Wangenschleimhaut in unserer Kindersprechstunde vor (Abbildung 1a, b). Extern wurde er bereits bei Verdacht auf eine Herpes-Infektion für eine Woche mit Aciclovir per os behandelt, was jedoch zu keinerlei Besserung führte. Im Labor fiel eine Eisenmangelanämie auf, die
mittels Eisen(II)-glycin-sulfat-Komplex 100 mg/Tag erfolgreich behandelt wurde. Trotz Ausgleich desMangels persistierten die Schleimhautveränderungen.
Unser Patient zeigte, bis auf eine vermehrte Müdigkeit und Abgeschlagenheit, keine weiteren Auffälligkeiten. Eine B-Symptomatik sowie gastrointestinale Beschwerden wurden verneint. Laut Mutter ernähre sich der Junge ausgewogen. Es lagen, bis auf eine akutemyeloische Leukämie beim Vater, keine relevanten familiären Vorerkrankungen vor. Weitere Medikamenteneinnahme wurde verneint.
Im bakteriologischen Abstrich der Wangenschleimhaut zeigte sich eine mäßige Besiedlung mit Staphylococcus aureus der Rachenflora. Die mykologischen Untersuchungen waren negativ.
DERMATOLOGISCHE UND PÄDIATRISCHE BEFUNDE
Oraler Befund: Die klinische Untersuchung zeigte an der Wangenschleimhaut ein leichtes diffuses Ödem mit unebenem Relief. An der oberen Gingiva imponierten multiple Schleimhaut-Pseudopolypen. Bei der Palpation der Lippen und der Zunge zeigte sich keine vermehrte Konsistenz. Die Inspektion des Zungenreliefs wies keine Auffälligkeiten auf. Perianaler Befund: Es ließen sich Marisken und Fissuren nachweisen.