Wann ist man eigentlich “Fit für die Praxis”?
10. Juli 2019
Der Facharzt in der Tasche, die ein oder andere Rotation in der Praxis wurde ebenfalls absolviert. Kann es denn nun tatsächlich losgehen mit der eigen Niederlassung?
Irgendwie hat man ja schon ein bisschen verstanden, wie das wohl funktioniert mit der Selbständigkeit: Es braucht einen Business-Plan, die Bank will von einem mächtigen Kredit überzeugt werden. Der Standort ist nicht unwichtig - entweder es wird eine gutgehende Praxis übernommen oder aber ein komplett neues Unternehmen aufgebaut - dann sollte es ausreichend Bedarf in der Region geben. Aber no worries - den gibt es und auch hier gibt es Beratung von allen Seiten - so weit so gut! Geräte anschaffen oder zumindest eine Bestandsaufnahme machen, Personal einstellen oder neue Verträge machen … Die eigentlichen Herausforderungen aber kommen doch erst, wenn man sich sicher wähnt, wenn der Praxisbetrieb die ersten paar Monate eigentlich ganz okay läuft.
Da entsteht vielleicht ein kleines Chaos mit der Urlaubsplanung. Die Webseite wurde irgendwie von Google abgestraft - was heißt denn das nun schon wieder? Bei den an sich reichlich anfallenden ambulanten OPs kommt trotz non-stop-Operierens irgendwie nicht der erhoffte Ertrag zusammen oder aber das permanent klingelnde Telefon hält alle von ihren eigentlichen Tätigkeiten ab. Im schlimmsten Fall hatte man sich irgendwie mehr Autorität gegenüber den Helferinnen erhofft und sowieso fehlt eine unmissverständliche Aufgabenteilung im Team. Und: wer hat sich zu diesem Zeitpunkt wirklich und eingehend mit einer Hygiene-Begehung befasst? Wer hat umfänglich verstanden, welches Potenzial BG-Fälle mit sich bringen?
Spätestens hier wird klar: Neben dem eigentlichen “Arzt-sein”, welches in der Klinik noch hervorragend funktionierte, ist man nun Unternehmer, Chef, Manager, Finanzexperte, Webseitenbetreiber, Datenschützer. Uff! Weil einen das erschlagen kann, ist es wichtig, in diesen Bereichen peu à peu “nachzusitzen”. Ja, richtig, es ist ein bisschen wie die Schulbank drücken, nur mit einer ganz neuen Motivation: “Ich will Erfolg mit meiner Praxis haben!”
“Fit für die Praxis” zu sein bedeutet neben der medizinischen und dermatologischen Ausbildung demnach: mindestens Grund- wenn nicht sogar Expertenwissen in Kommunikation, ambulantem Operieren, Praxismanagement, EBM / GOÄ, Teamführung, Konfliktgesprächen, Steuern, BG, IGeLn … Und dann kommen noch diese kleinen Kniffe und Tricks des Alltags hinzu, auf die man erstmal kommen muss. Das sind dann so pragmatische Dinge, wie “einen Kubikzentimeter von irgendwas” abschätzen. Wie soll man das denn alles wissen??
Ganz ehrlich? Naja, am Anfang gar nicht! Da muss man jetzt stark sein und nachholen, was total machbar ist ;-)
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Autorin: Kristin Rosenow. Kristin ist bei JuDerm die "PR-Frau". Die Fachfrau für Kommunikation ist für die Website-Redaktion zuständig und liefert Artikel über JuDerm an axterne Publikationen. Zudem betreut sie den JuDerm Facebook-Account und übernimmt auch sonst alles, was mit Text zu tun hat. |