Monomorphe Papeln in tätowierten Hautarealen mit bilateraler Uveitis

Angelo Lu (1), Katrin Nguyen (1), Rose Moritz (1), Uwe Pleyer (2), Sören Korsing (1)

  1. Abteilung für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, Charité – Universitätsmedizin Berlin, corporate member of Freie Universität Berlin and Humboldt-Universität zu Berlin
  2. Abteilung für Augenheilkunde, Charité – Universitätsmedizin Berlin, corporate member of Freie Universität Berlin and Humboldt-Universität zu Berlin

ANAMNESE UND KLINISCHER BEFUND
Wir berichten über einen 33-jährigen Patienten, der sich aufgrund von rezidivierenden Knötchen der Haut in unserer Universitätsklinik vorstellte. Diese seien seit 2 Jahren in ausschließlich weiß tätowierten Hautarealen schubartig aufgetreten. Juckreiz oder Schmerzen sowie eine UV-Assoziation wurden verneint. Vor drei Jahren erfolgten großflächige Tätowierungen beider Arme mit schwarzer und weißer Tattoofarbe mit unbekannten Inhaltsstoffen. Der Patient berichtete weiterhin von seit circa einem Jahr persistierenden Rötungen der Augen mit Fremdkörpergefühl und moderaten Schmerzen. Eine Therapie sei bisher nicht erfolgt. In den weiß tätowierten Hautarealen beider Arme zeigten sich multiple, gruppierte, monomorphe, rundliche, leicht glänzende, hautfarbene bis blassrote, 2–3 mm messende Papeln, die teils zu linearen Plaques konfluierten (Abbildung 1). Der weitere Haut- und Schleimhautbefund mitsamt den schwarz tätowierten Arealen war unauffällig. Die augenärztliche Untersuchung ergab eine bilaterale Uveitis sowie ein Makulaödem (Abbildung 2).

DIAGNOSTIK UND HISTOPATHOLOGIE
Laborchemisch ergaben sich keine pathologischen Befunde. Differenzialblutbild, C-reaktives Protein, Blutsenkungsgeschwindigkeit, Leber- und Nierenwerte, Angiotensin-converting Enyzme (ACE) und der lösliche Interleukin-2-Rezeptor (sIL-2R) waren unauffällig. Ein Röntgen des Thorax, eine Magnetresonanztomographie von Kopf und Wirbelsäule sowie eine transthorakale Echokardiographie waren ebenfalls unauffällig. Es erfolgte eine läsionale Stanzbiopsie der Haut. Histopathologisch fanden sich eine granulomatöse Reaktion mit ausgeprägten Infiltraten aus Lymphozyten sowie epitheloiden Makrophagen, die mit Pigment beladen waren (Abbildung 3). Das lymphozytäre Infiltrat ließ sich in 9 5% CD3+ T-Zellen (CD4 : CD8-Ratio 3 : 1) sowie 5% CD20+ B-Lymphozyten, die teils zu Cluster aggregiert waren, differenzieren.

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