Aggregierte orangefarbene Papeln im Gesicht

Marion Wobser 1, Eva Geissinger 2, Sabine Roth 2, Matthias Goebeler 1, Axel Trautmann 1

(1) Klinik und Poliklinik für Dermatologie, Venerologie und
Allergologie, Universitätsklinikum Würzburg
(2) Institut für Pathologie, Universitätsklinikum Würzburg

Anamnese
Der 60-jährige Patient entwickelte seit ca. vier Jahren im Gesicht asymptomatische langsam progrediente orangefarbene Plaques. Eine extern eingeleitete Lokaltherapie mit Steroiden führte zu keiner Besserung. Mit Ausnahme einer vier Jahre zurückliegenden einmaligen bullösen Dermatitis solaris im Gesicht bei langjähriger chronischer UV-Exposition seien zu keiner Zeit rezidivierende Erosionen oder Blasen aufgetreten.
Ergänzend zu einer Dauermedikation mit Bisoprolol und Acetylsalicylsäure wurde intermittierend vor etwa 6–7 Jahren und letztmalig vor einem Jahr über mehrere Monate Amiodaron eingenommen. Über einen Zeitraum von drei Monaten habe der Patient vor 3–4 Jahren täglich ca. 750 ml Karottensaft konsumiert. An Vorerkrankungen sind Herzrhythmusstörungen, eine arterielle Hypertonie und seit Jahren ein bisher nicht behandlungsbedürftiges Plasmozytom bekannt.

Hautbefund
An Stirn, Wangen und weniger stark ausgeprägt an der Nase fanden sich dicht stehende gelbliche, teils transluzent imponierende Papeln mit Konfluenz zu größeren orangefarbenen Plaques. Insgesamt zeigte sich eine Vergröberung des Hautfaltenreliefs im Sinne einer Cutis gyrata (Abbildung 1a, b). Blasen, Erosionen oder Hämorrhagien waren weder klinisch noch auflichtmikroskopisch erkennbar (Abbildung 1c).

Histologie
Von der atrophen Epidermis durch eine schmale Grenzzone abgetrennt kommt im papillären und korialen Bindegewebe eosinophiles amorphes Material mit artifiziellen Spaltbildungen und kalottenförmiger Vorwölbung der darüberliegenden Epidermis zur Darstellung (Abbildung 2a).
Im Randbereich zeigte sich eine prominente solare Elastose, Aggregierte orangefarbene Papeln im Gesicht während in der Elastika-Färbung ein fließender Übergang des solar-degenerierten Bindegewebes hin zu homogenisierten eosinophilen Ablagerungen auffällt (Abbildung 2b).

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