Livide, retikuläre Plaques mit Teleangiektasien am Integument eines 45-jährigen Patienten
29. August 2017
Franziska Räßler, Susanne Metz, Sibylle Schliemann, Peter Elsner
Klinik für Hautkrankheiten, Universitätsklinikum Jena
Anamnese
Vorstellig wurde ein 45-jähriger Patient mit langjährig bestehenden Hautveränderungen an Stamm und Extremitäten, welche bis auf leichten Pruritus, vor allem bei Transpiration, asymptomatisch waren. Nach Beginn an den Oberarminnenseiten vor 20 Jahren sei die langsame, schubweise Ausbreitung auf das übrige Integument mit wechselndem Farbton der Läsionen von blassrosa zu karminrot erfolgt. Nebenerkrankungen und Medikamenteneinnahme wurden verneint. Der Erlanger Atopiescore betrug acht Punkte. Im Vorfeld waren bereits auswärtig mehrere Probenentnahmen der Haut sowie Therapien mit topischen Kortikosteroiden der Klassen III–IV und eine UVB-311-nm-Lichttherapie erfolgt.
Hautbefund
An Oberkörper, Oberarm- und Oberschenkelinnenseiten, Gesäß und am medialen Malleolus zeigten sich konfluierende, rundliche, bis zu 10 cm messende, erythematös-livide Flecken bis Plaques mit netzartiger Zeichnung, Teleangiektasien sowie zigarettenpapierartiger Hautfältelung (Abbildungen 1 , 2). Die übrige körperliche Untersuchung war unauffällig.
Histologie vom Rumpf
Das Stratum corneum war unauffällig. Es zeigte sich eine atrophe Epidermis mit subepidermal angrenzendem lichenoiden lymphozytären Infiltrat und Epidermotropismus von Lymphozyten in die basale Epidermis. Die Basalzellschicht wies fokale Vakuolisierung mit einzelnen apoptotischen Keratinozyten sowie eine Interfacedermatitis auf. Die papilläre Dermis war aus grobem, drahtgeflechtartigen Kollagen mit ektatischen Gefäßen aufgebaut (Abbildung 3).