Pferd oder Zebra?

Viktoria Gruber, Barbara Binder, Lukas Koch

Universitätsklinik für Dermatologie und Venerologie, Medizinische Universität Graz, Graz, Österreich

Anamnese und dermatologischer Befund
Eine 45-jährige österreichische Patientin berichtete von zunehmenden Hautveränderungen seit zwei Wochen, welche anamnestisch nach einer Verletzung mit einem Hochdruckwasserstrahl in einer Autowaschanlage begannen. Initial juckende, transparente Bläschen breiteten sich beginnend anbeiden Händen rasch auf beide Arme aus und erodierten in weiterer Folge. Systemische Beschwerden waren nicht zu erheben. Zum Zeitpunkt des ambulanten Erstkontaktes erhielt die Patientin bereits seit drei Tagen eine orale Therapie mit Prednisolon 50 mg täglich und Amoxicillin/Clavulansäure 3 g täglich aufgrund der Diagnose „ulzeriertes Exanthem“. In der dermatologischen Untersuchung zeigten sich eine Erosion am rechten Mittelfinger sowie multiple nummuläre und verkrustete Erosionen mit Umgebungserythem, welche linear/ sporotrichoid an beiden Armen verteilt waren (Abbildung 1). Frische Bläschen waren nicht mehr sichtbar. Die regionären Lymphknoten waren palpatorisch nicht vergrößert. Die Patientin verneinte eine Haustierhaltung und Kontakt mit Aquarien sowie Auslandsaufenthalte in den letzten Jahren. 

Diagnostik
Im Labor waren sowohl das C-reaktive Protein als auch die Leukozytenzahl im Normbereich. Ein bakterieller Abstrich mit Kultur führte zu keinem Erregernachweis. In der nativen Pilzdiagnostik mittels Kaliumhydroxid-Lösung waren jedoch Hyphen darstellbar und eine Kultur mittels Grütz-Kimmig- Agar unter Zusatz von Gentamicin und Cycloheximid bei Raumtemperatur zeigte nach einer Woche ein Keimwachstum (Abbildung 2).

>> zur Diagnose