Anamnese
Ein 64-jähriger Patient stellte sich mit seit fünf Wochen bestehenden periumbilikalen Erythemen mit zunehmender subkutaner Induration in unserer Klinik vor. Kurz zuvor hatte sich auch der Nabel verhärtet. Seit zwei Wochen bemerkte er in diesem Areal zunehmend Schmerzen, die unter Diclofenac sistierten. Dabei zeigten sich weder Sekretion noch Zeichen einer lokalen oder systemischen Infektion. Als Diabetiker mit regelmäßiger Insulintherapie vermutete der Patient einen Zusammenhang mit den Insulininjektionen. Der Befund war zuvor mehreren ärztlichen Kollegen vorgestellt worden. Eine Therapie sei bisher nicht erfolgt. Während der vergangenen fünf Monate habe der Patient 5 kg Gewicht verloren, was er auf eine veränderte Diät zurückführte.
Hautbefund
Periumbilikal zeigte sich ein inhomogenes, teils livides Erythem unter Einbeziehung der fünfzehn Jahre alten Laparoskopienarbe supraumbilikal nach Cholezystektomie. Subkutan war eine deutlich über das Erythem hinausgehende ausgedehnte schmerzhafte Induration palpabel. Außerdem bestand eine erythematöse sowie ödematöse Auftreibung des Nabels mit fokal hämorrhagischer Kruste. Am Hypogastrium rechts fand sich eine reizlose Appendektomie-Narbe (Abbildung 1).
Dermatohistologie
Unterhalb einer normalen Epidermis und unauffälligen oberen Dermis war histologisch ein die gesamte Dermis ausfüllender sowie die oberflächliche Subkutis infiltrierender drüsiger Tumor zu erkennen. Dieser bestand aus variabel konfigurierten, mit Epithel ausgekleideten und mit Sekret gefüllten Hohlräumen. Im Stroma befanden sich blasse spindelförmige Zellen. Die oberen Anteile des Epithels waren monomorph. Zur Tiefe zeigten sich pleomorphe Anteile mit Kernen variabler Größe und Hyperchromasie sowie einzelne Mitosen (Abbildung 2).
>> zur Diagnose